Um Mobilität nachhaltig zu gestalten und die Klimaschutzziele von Paris einzuhalten, ist eine fast vollständige Dekarbonisierung des Verkehrssektors bis 2050 notwendig. Da im Verkehrssektor im Gegensatz zu anderen Sektoren bislang keine Einsparungen bei den CO2-Emissionen erreicht werden konnten, erscheinen radikalere Umstrukturierungen notwendig. Im Zentrum des Verkehrssystems steht bislang der private PKW mit seinem Verbrennungsmotor. Die deutsche Automobilindustrie ist eine weltweit führende Schlüsselindustrie mit gewaltigen Beschäftigungseffekten, die aber schon zuvor mit großen Überkapazitäten zu kämpfen hatte. Selbst wenn mit E-Autos nur eine „Antriebswende“ erfolgen sollte, die nach Einschätzung der meisten Experten aber bei weitem nicht ausreichend ist, werden mindestens ein Drittel der Beschäftigten in der Autoindustrie wegfallen. Gleichzeitig fordern immer mehr Menschen eine radikale Verkehrswende, mit der neben Verkehrsvermeidung vor allem eine Verlagerung auf andere Verkehrsträger erreicht werden soll, wodurch die Automobilindustrie weiter unter Druck geraten würde.
Die Diskussionsreihe thematisiert die Transformation des Mobilitätssystems in umfassender Perspektive und hat insbesondere die Überwindung des scheinbaren Gegensatzes zwischen Klima- und Umweltschutz auf der einen und Arbeitsplätzen und Beschäftigungssicherung in den traditionellen Verkehrssektoren auf der anderen Seite im Fokus. Dazu werden die sozialen, ökonomischen und ökologischen Interessen unterschiedlicher Akteure aus der Klima- und Ökologiebewegung, aus Betrieb und Gewerkschaft und aus der Wissenschaft in einen „Zukunftsdialog“ gebracht. Aufgrund der aktuellen Corona-Krise wird dieser Dialog in einer Reihe von Einzelveranstaltungen geführt, die mit einem thematischen Videobeitrag eingeleitet werden.
Veranstalter der Reihe: Netzwerk der Kooperationsstellen Hochschulen-Gewerkschaften in Niedersachsen und Bremen in Kooperation mit der Niedersachsen Allianz für Nachhaltigkeit.
Die Veranstaltungen finden unter Federführung der Kooperationsstelle Hochschule-Gewerkschaften der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg statt.
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