Erfolg­rei­che Grün­dung: Trans­for­ma­ti­ons­agen­tur unter­stützt Wan­del der Autoindustrie

Die nie­der­säch­si­sche Wirt­schaft, ins­be­son­de­re die Auto­mo­bil- und Zulie­fe­rer­in­dus­trie als wich­tigs­te Bran­che Nie­der­sach­sens, befin­det sich inmit­ten eines tief­grei­fen­den, struk­tu­rel­len Wan­dels. Grün­de dafür sind die fort­schrei­ten­de Digi­ta­li­sie­rung, ver­än­der­te Ansprü­che der Bevöl­ke­rung an die Mobi­li­tät und der aus den Kli­ma­zie­len resul­tie­ren­de Anspruch, kli­ma­freund­li­che Antriebs­tech­no­lo­gien zu entwickeln.

In der Auto­in­dus­trie wird die Trans­for­ma­ti­on nicht nur völ­lig neue Pro­duk­te her­vor­brin­gen, sie ver­än­dert auch Pro­zes­se und Geschäfts­mo­del­le sowie die Arbeits­welt aller Beteiligten.

Um die­se Trans­for­ma­ti­on sowie den Struk­tur­wan­del aktiv anzu­ge­hen und die Unter­neh­men bei der Ent­wick­lung von inno­va­ti­ven Geschäfts­mo­del­len und der Wei­ter­bil­dung und Qua­li­fi­zie­rung von Mit­ar­bei­tern zu unter­stüt­zen, haben IG Metall, Nie­der­sach­sen­Me­tall und die Demo­gra­fie­agen­tur feder­füh­rend die Trans­for­ma­ti­ons­agen­tur in Nie­der­sach­sen gegrün­det. Den Grund­stein hier­für bil­det der zurück­lie­gen­de Tarif­ab­schluss in Nie­der­sach­sens Metall- und Elektroindustrie.

Dabei han­delt es sich um ein Ange­bot, das ziel­ge­rich­tet auf die Belan­ge der nie­der­säch­si­schen Indus­trie aus­ge­rich­tet ist, und die Unter­neh­men in der Trans­for­ma­ti­on berät und beglei­tet. Erklär­tes Ziel der Sozi­al­part­ner ist es, die Wert­schöp­fungs­ket­te in Nie­der­sach­sen zu stär­ken und damit den Stand­ort beson­ders für die Auto­in­dus­trie attrak­tiv zu hal­ten. „Denn mit mehr als 340.000 Jobs, die direkt oder indi­rekt vom Auto abhän­gig sind, stellt die Bran­che die wich­tigs­te Quel­le für den Wohl­stand in unse­rem Bun­des­land dar“, beto­nen Dr. Vol­ker Schmidt, Haupt­ge­schäfts­füh­rer von Nie­der­sach­sen­Me­tall, und Thors­ten Grö­ger, Bezirks­lei­ter der IG Metall in Nie­der­sach­sen und Sachsen-Anhalt.

Die Trans­for­ma­ti­ons­agen­tur hat vier wesent­li­che Aufgaben:

  • Ana­ly­se: Die Agen­tur bie­tet Unter­neh­men eine indi­vi­du­el­le Ana­ly­se und stellt in einem Erst­ge­spräch Hand­lungs­op­tio­nen und Poten­zia­le vor.
  • Bera­tung: Basie­rend auf der Ana­ly­se und dem Erst­ge­spräch wer­den den Unter­neh­men Exper­ten ver­mit­telt, die die Betrie­be im Pro­zess beglei­ten und För­der­mög­lich­kei­ten aufzeigen.
  • Ver­net­zung: Die Agen­tur ent­wi­ckelt und beglei­tet Netz­wer­ke, die sich mit der Trans­for­ma­ti­on der Auto­mo­bil­wirt­schaft befassen.
  • Öffent­lich­keit: Die Agen­tur wird auf eine grö­ße­re Sen­si­bi­li­sie­rung des The­mas in der Öffent­lich­keit hinwirken.

Die Trans­for­ma­ti­on der Indus­trie in unse­rem Land ist zen­tra­le Auf­ga­be die­ses Jahr­zehnts. Damit ver­bun­den ste­hen hun­dert­tau­sen­de Arbeits­plät­ze in Nie­der­sach­sen vor dem Umbruch. Ziel muss es sein, den Beschäf­tig­ten in die­sem Wan­del Sicher­heit und Halt zu geben – die Trans­for­ma­ti­on muss dabei nicht nur öko­lo­gi­sche, son­dern vor allem sozia­le Gesichts­punk­te in den Fokus neh­men“, erklärt Thors­ten Grö­ger. „Mit der Schaf­fung der Trans­for­ma­ti­ons­agen­tur in unse­rem Bun­des­land leis­ten die Sozi­al­part­ner einen wich­ti­gen Bei­trag, um mit Qua­li­fi­zie­rungs-, Bera­tungs- und För­der­an­ge­bo­ten den Wan­del zu gestal­ten. Bis­her man­gelt es an einer Struk­tur, wel­che Unter­neh­men in der Trans­for­ma­ti­on berät und ihnen Hil­fe­stel­lun­gen im Umbruch gibt. Mit der Agen­tur kön­nen die Beschäf­tig­ten und die Unter­neh­men für die Arbeits­welt von Mor­gen gewapp­net wer­den und gestärkt in die Zukunft gehen. Mit gro­ßer Bera­tungs­kom­pe­tenz soll die Trans­for­ma­ti­ons­agen­tur die Unter­neh­men, die sich im Umbau befin­den oder die­sen jetzt ange­hen wol­len, unterstützen!“

Unse­re Zulie­fer­indus­trie steht vor nie gekann­ten Her­aus­for­de­run­gen“, sagt Dr. Vol­ker Schmidt. „Aktu­ell ver­schär­fen Chip- und Halb­lei­ter­man­gel, sowie exor­bi­tant gestie­ge­ne Prei­se für Roh­stof­fe, Fracht­ra­ten und Ener­gie die Situa­ti­on der nie­der­säch­si­schen Zulie­fe­rer tag­täg­lich. Vie­le Unter­neh­men ste­hen bereits mit dem Rücken zur Wand, da blei­ben kaum Res­sour­cen, um sich mit der Zukunft zu befas­sen. Hier wol­len und müs­sen wir unter­stüt­zen.“ Mit dem 40 Mil­lio­nen Euro star­ken Betei­li­gungs­fonds „NTrans­for­ma­ti­on“ haben Nie­der­sach­sen­Me­tall und die Lan­des­re­gie­rung ein Instru­ment geschaf­fen, das der Bran­che kurz­fris­tig hilft, Kapi­tal für Inves­ti­tio­nen zu heben. Die Trans­for­ma­ti­ons­agen­tur sei nun der Bau­stein, um den Wan­del auf sozi­al­part­ner­schaft­li­cher Ebe­ne zu unter­stüt­zen. „Gemein­sam die Her­aus­for­de­run­gen anzu­ge­hen und den Indus­trie­stand­ort zu stär­ken, damit mög­lichst viel Wert­schöp­fung und Beschäf­ti­gung in Nie­der­sach­sen gehal­ten wer­den kann – das ist unser Ver­ständ­nis von geleb­ter Sozi­al­part­ner­schaft – kurz­um: Das ist der nie­der­säch­si­sche Weg“, sagt Schmidt.

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