Ver­öf­fent­licht: Betrieb­li­ches Nach­hal­tig­keits­ba­ro­me­ter Nie­der­sach­sen 2024

Ein Team der Leu­pha­na Uni­ver­si­tät Lüne­burg unter der Lei­tung von Prof. Dr. Harald Hein­richs hat in Koope­ra­ti­on mit der Nie­der­sach­sen Alli­anz für Nach­hal­tig­keit erforscht, wie es um Nach­hal­tig­keit und Kli­ma­schutz in Nie­der­sach­sens Wirt­schaft steht. Das jetzt erschie­ne­ne Nach­hal­tig­keits­ba­ro­me­ter fasst die Ergeb­nis­se zusam­men. Die Wis­sen­schaft­ler sehen in eini­gen Berei­chen gute Fort­schrit­te, ande­rer­seits stel­len sie aber auch einen deut­li­chen Bedarf für wei­te­res Enga­ge­ment fest.

Mit der Stu­die liegt erst­mals ein Über­blick über den Stand der Nach­hal­tig­keits-Trans­for­ma­ti­on in der nie­der­säch­si­schen Wirt­schaft vor“, sagt Nie­der­sach­sens Umwelt­mi­nis­ter Chris­ti­an Mey­er. „Erfreu­lich dabei ist, dass es in Nie­der­sach­sen zahl­rei­che Unter­neh­me­rin­nen und Unter­neh­mer gibt, die in der Kli­ma- und Ener­gie­kri­se nicht nur die Kri­se sehen, son­dern einen idea­len Zeit­punkt für die eige­ne unter­neh­me­ri­sche Trans­for­ma­ti­on – weg von fos­si­len Brenn­stof­fen, hin zu erneu­er­ba­ren Ener­gien und hin zu mehr Nach­hal­tig­keit.“ Die vor­lie­gen­de Stu­die zei­ge aber auch, in wel­chen Berei­chen es noch Defi­zi­te gebe und lie­fe­re damit wich­ti­ge Hin­wei­se für die wei­te­re Politikgestaltung.

Zu den wesent­li­chen Erkennt­nis­sen der Stu­die zählt, dass in nie­der­säch­si­schen Unter­neh­men zwar ein ganz­heit­li­cher Blick auf Nach­hal­tig­keit vor­herrscht, eini­ge wich­ti­ge Nach­hal­tig­keits­the­men wie Bio­di­ver­si­tät, Kli­ma­an­pas­sung, Rech­te und Arbeits­be­din­gun­gen ent­lang der Wert­schöp­fungs­ket­te sowie Nach­hal­tig­keits­be­richt­erstat­tung und Nach­hal­tig­keits­zie­le bis­her aber nur wenig Beach­tung finden.

Die Unter­su­chungs­er­geb­nis­se zei­gen auch, dass bei der stra­te­gi­schen Aus­rich­tung von Kli­ma­schutz noch wei­te­rer Bedarf besteht. Wäh­rend ca. 70% der Unter­neh­men eine Über­wa­chung der Treib­haus­gas­emis­sio­nen vor­neh­men oder zumin­dest pla­nen, wer­den Reduk­ti­ons­zie­le deut­lich sel­te­ner for­mu­liert. Auch die Umset­zung ver­schie­de­ner Kli­ma­schutz­maß­nah­men ist aus­bau­fä­hig. Die Unter­neh­men reagie­ren bis­her kaum auf den euro­päi­schen Emis­si­ons­han­del und die dar­aus erwart­ba­ren Preisentwicklungen.

Das Fun­da­ment des Nach­hal­tig­keits­en­ga­ge­ments der Unter­neh­men bil­den staat­li­che Vor­ga­ben und Markt­an­for­de­run­gen. Dar­über hin­aus­ge­hen­de Hand­lungs­op­tio­nen wie inno­va­ti­ve Geschäfts­mo­del­le oder Ver­zicht auf wirt­schaft­li­che, aber nach­hal­tig­keits­schäd­li­che Tätig­kei­ten wer­den weni­ger genutzt. Auch Betriebs- und Per­so­nal­rä­te könn­ten sich noch akti­ver für Nach­hal­tig­keit und Kli­ma­schutz enga­gie­ren, bei­spiels­wei­se in Betriebsvereinbarungen.

Für das betrieb­li­che Nach­hal­tig­keits­ba­ro­me­ter Nie­der­sach­sen haben die Wis­sen­schaft­ler eine stan­dar­di­sier­te Online-Befra­gung von gut 200 Per­so­nen aus dem Manage­ment sowie aus Betriebs- und Per­so­nal­rä­ten vor­ge­nom­men und aus­ge­wer­tet. Die Daten wur­den im Früh­jahr 2024 erhoben.

» Der voll­stän­di­ge Bericht steht hier zum Down­load bereit.

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